
Einst tummelten sich Störe in fast allen größeren europäischen Flüssen und den vorgelagerten Küstengewässern. Doch Wehre, Verschmutzung und Gewässerausbau versperrten den Tieren den Weg zu ihren Laichgründen und verringerten die Überlebensraten. | Foto: Solvin Zankl/GeoTag der Artenvielfalt
BildungsCent und das IGB laden Schulklassen im Wissenschaftsjahr Meere und Ozeane ein, sich gemeinsam mit dem Stör auf eine Reise vom Fluss bis zum Meer und wieder zurück zu begeben. Störe sind die größten Wanderfische unserer Breiten. Die bis zu fünf Meter langen Tiere lebten schon zu Zeiten der Dinosaurier. Heute gehören sie zu den am stärksten bedrohten Fischarten.
Ihre beschwerliche Reise zwischen dem Meer, wo sie ausreichend Nahrung finden, und unseren Flüssen, in die sie zum Laichen hinaufziehen, treten Störe gleich mehrfach in ihrem langen Leben an. „Aufgrund dieser Lebensweise sind Störe und andere Wanderfische auf frei fließende und saubere Gewässer angewiesen“, erklärt IGB-Experte Dr. Jörn Geßner, der sich seit über 20 Jahren für die Wiederansiedlung der beinahe ausgestorbenen Tiere einsetzt. An der Lebensweise der Störe lassen sich deshalb Themen wie Artenschutz, Gewässerverbauung und -verschmutzung, Konflikte zwischen Wirtschaft und Naturschutz sowie die Verbindung von Fluss und Meer besonders anschaulich und praxisnah vermitteln.
Es ist Zeit, rauszugehen: vielseitige Materialien für den Unterricht und darüber hinaus
Das Projektteam hat ein umfangreiches Angebot an Materialien zusammengestellt: „Mit Becherlupen, Keschern, Fernglas und Bestimmungsbüchern befüllt, lädt unser GewässerRucksack ein, die heimischen Gewässer zu entdecken“, sagt Bianca Neumann von BildungsCent. „Zudem erhalten teilnehmende Schulen ein GewässerPäckchen, das mit vielen Projekt- und Exkursionsideen, Bauanleitungen für Forschungsinstrumente und Gewässerexperimenten Schülerinnen und Schüler ins nachhaltige Handeln bringt.“ So werden Schülerinnen und Schüler aktiv an Fragestellungen und Lösungsansätzen des Arten- und Gewässerschutzes beteiligt.
Das Projekt Wanderfisch bietet Schulen auch die Möglichkeit, sich aktiv an einer Stör-Besatzaktion an der Oder und anderen deutschen Flüssen zu beteiligen. Einrichtungen können sich außerdem eine kostenlose Ausstellung rund um die Themen Stör, Fluss und Meer ausleihen.
Das Projekt richtet sich primär an die 1. bis 7. Klassenstufe. Schulen und Bildungseinrichtungen können sich ab sofort für die kostenlose Teilnahme an „Wanderfisch“ bewerben: http://www.wanderfisch.info/bewerbungsformular
Die ersten 50 Schulen erhalten einen GewässerRucksack. Zusätzlich gehen 200 GewässerPäckchen an Lehrerinnen und Lehrer, die mit ihren Schülerinnen und Schülern eigene Gewässerprojekte umsetzten möchten.
Über das Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane:
Die Meeresforschung ist Thema des Wissenschaftsjahres 2016*17. Zu 71 Prozent bedecken Ozeane und Meere unseren Planeten. Sie sind Klimamaschine, Nahrungsquelle, Wirtschaftsraum – und sie bieten für viele Pflanzen und Tiere Platz zum Leben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Ozeane seit Jahrhunderten; und doch sind sie noch immer geheimnisvoll und in weiten Teilen unerforscht. Im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane geht es um die Ergründung der Gewässer, ihren Schutz und eine nachhaltige Nutzung. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Sie tragen als zentrales Instrument der Wissenschaftskommunikation Forschung in die Öffentlichkeit. Das Wissenschaftsjahr 2016*17 wird vom Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) als fachlichem Partner begleitet.
Weitere Informationen unter www.wissenschaftsjahr.de